VU mehrere Pkw (BAB)

HORMERSDORF  - Fast zeitgleich haben sich am Donnerstagnachmittag im Unwetter mit starken Graupelschauern drei schwere Unfälle auf der Autobahn A9 in Fahrrichtung Nürnberg ereignet, alle auf Höhe der Anschlussstelle Hormersdorf. Insgesamt wurden vier Personen schwer verletzt – darunter auch eine 26-Jährige, die angehalten hatte, um Erste Hilfe zu leisten.

Ein Blaulichtmeer, beginnend an der Hormersdorfer Ausfahrt, auf der Berliner Autobahn in Fahrtrichtung Süden ließ nichts Gutes erahnen. Tatsächlich musste die Feuerwehr zur Rettung der Verletzten auch hydraulisches Gerät einsetzen. Die A9 war kurzzeitig komplett gesperrt.

Wegen der Graupelschauer und vermutlich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit auf nasser Fahrbahn war zunächst der Fahrer eines in Lettland zugelassenen BMW mit seinem Auto nach rechts abgekommen und gegen die Leitplanke geprallt. Der Mann und seine drei Mitfahrer blieben dabei unverletzt. Kurz danach geriet eine 20-jährige Bayreuther Fahrerin mit ihrem Peugeot ins Schleudern und kollidierte an beinahe derselben Stelle mit der Schutzplanke wie der Lette. Die Frau wurde hierbei allerdings schwer verletzt.

Diese Notlage erkannte eine 26-Jährige aus Nürnberg und wollte Erste Hilfe leisten. Sie bremste deshalb, noch auf der rechten Spur fahrend, ihren Audi A1 stark ab, um auf dem Pannenstreifen anzuhalten. Das allerdings übersah ein hinter ihr fahrender 24-Jähriger aus Landsberg. Er fuhr mit seinem Skoda Scala nahezu ungebremst auf den Audi auf. Hierbei wurden beide Fahrer sowie die 23-jährige Beifahrerin im Audi schwer verletzt.

"Christoph 27" unterstützte vor Ort

Der Skodafahrer wurde mit dem Rettungswagen ins Nürnberger Südklinikum transportiert, die Beifahrerin das Audi brachten die Einsatzkräfte ebenfalls in eine Nürnberger Klinik. Die 26-jährige Ersthelferin kam in das Krankenhaus in Pegnitz. Die verletzte Fahrerin des Peugeot wurde mit dem Rettungswagen nach Bayreuth transportiert. Als Einsatzleiter des Rettungsdienstes konnte Jakob Volkert aus Lauf auf insgesamt sechs Rettungswagen zurückgreifen. Auch der Rettungshubschrauber "Christoph 27" und Notärzte aus Hersbruck und Gräfenberg waren am Einsatzort.

Als erste Feuerwehr waren die ehrenamtlichen Helfer aus Ottenhof sehr schnell am Unfallort eingetroffen. Sie befreiten den verletzten Skodafahrer aus seinem völlig zerstörtem Fahrzeug. Ein Ersthelfer kümmerte sich derweil um die schwerverletzte Fahrerin des Peugeot.

Feuerwehren im Dauer-Einsatz

Im Einsatz waren neben der Ottenhofer Wehr auch die Feuerwehren aus Schnaittach, Hormersdorf und Plech, berichtet Feuerwehreinsatzleiter Manuel Auernheimer aus Ottenhof, der sich mit seinen Kameraden noch von einem vorausgegangenen Einsatz wegen eines umgestürzten Baumes am Gerätehaus aufhielt. Nur zwei Minuten nach der Alarmierung war der oberfränkische Kreisbrandinspektor Stefan Steger, in dessen Dienstbezirk sich der Einsatz befand, vor Ort: Ich war gerade rdienstlich auf dem Weg nach Spies, als mich die Unfallnachricht erreichte."

Sämtliche Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme durch die Verkehrspolizei Bayreuth mit Unterstützung der Verkehrspolizei Feucht und während der Bergungsmaßnahmen war die A9 in Fahrtrichtung  München kurzzeitig voll gesperrt, ehe mit den Einsatzkräften von Feuerwehr und THW zumindest ein Fahrstreifen wieder freigegeben werden konnte. Der Gesamtschaden schätzt die Verkehrspolizei vorläufig auf rund 60000 Euro.

Foto und Bericht: Udo Schuster / NN


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Alarmierung VU mehrere Pkw (BAB)
Einsatzstart 17. Februar 2022 15:26
Fahrzeuge HLF 20/16
HLF20
KdoW
VSA
SW 2000-KatS
Alarmierte Einheiten Feuerwehr Schnaittach
Feuerwehr Hormersdorf
Feuerwehr Ottenhof
Feuerwehr Plech
Rettungsdienst
Notarzt
Polizei
Autobahnmeisterei