Im Falle eines Waldbrands gewappnet

11. März 2023
Ausbildung FF Schnaittach
Die Feuerwehren aus Schnaittach, Großbellhofen und Hedersdorf probten den Ernstfall im Wald.

Schnaittach – Zu wenig Niederschläge, trockene Waldböden und damit ein erhöhtes Risiko für Waldbrand. Forstanwärterin Christiane Arnold rief die örtlichen Feuerwehren unter dem Motto „Waldbrände – ein heißes Thema – wie können wir gewappnet sein?“ in Zusammenarbeit mit Michael Ludwig, Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten, im Hailloh in einem Waldstück nahe der Fußgängerbrücke an der Autobahn bei Schnaittach zu einer Waldbrandübung zusammen.

In den vergangenen Jahren blieben teilweise die gewohnten Niederschläge über mehrere Monate hinweg aus. Hinzu kamen lang anhaltende Hitzeperioden, durch die nur wenig bis keine Wasserreserven in den Waldböden gebildet werden konnten. Nicht nur trockene Waldböden, sondern auch verdorrte Pflanzen und abgestorbene Bäume sind die Folgen der vergangenen Trockenjahre.

Diese Entwicklung führt zu einem erschreckenden Anstieg des Waldbrandrisikos in manchen Wäldern. Im Zuge des Klimawandels wird dieses Risiko nicht abnehmen, sondern in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Eine Übung zusammen mit den örtlichen Feuerwehren erschien Anwärterin Christiane Arnold, die derzeit von der Bayerischen Forstverwaltung im Revier Schnaittach eingesetzt ist, als sinnvoll. Denn Waldbrände traten bisher im Fränkischen glücklicherweise nicht so häufig auf und sind damit auch keine Routinefälle der Löschmannschaften.

Die Leitung des Übungseinsatzes hatte der Feuerwehrkommandant aus Schnaittach, Christian Schüller, gemeinsam mit Forstanwärterin Christiane Arnold. Beteiligt waren neben der Wehr aus Schnaittach auch die Großbellhofener und die Hedersdorfer Feuerwehr.

Ein wichtiger Teil der Übung bestand aus der schnellen Anfahrt und dem exakten Auffinden des Brandortes. Dabei half ein sogenannter Rettungspunkt, an dem die Forstanwärterin und der örtliche Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten auf die Einsatzkräfte warteten, um diese zum Einsatzort zu dirigieren.

Auf dem Weg dorthin platzierten die Feuerwehren umgelegte Verkehrsleitkegel, die für nachrückende Fahrzeuge den Anfahrtsweg markieren.

Am Brandbekämpfungsort angekommen, erfolgten die ersten Sofortmaßnahmen. Dabei wurde zunächst vom Tanklöschfahrzeug Wasser entnommen und mit dem Löschen begonnen. Zeitgleich verlegte die Feuerwehr eine über 900 Meter lange Schlauchleitung zum nächstgelegenen Weiher in Kleinbellhofen und ein ortsansässiger Landwirt befüllte mit seinem Fassanhänger einen Faltbehälter mit 5000 Liter Füllvolumen.

Diese beiden Maßnahmen in Verbindung mit einem pendelnden Tanklöschfahrzeug, das immer wieder seinen Tank auffüllte, führten zu einer ununterbrochenen Löschwasserverfügbarkeit. Ein weiterer Bestandteil der Waldbrandübung war der Umgang mit Kleinlöschgeräten, wie der Feuerpatsche. Die Einsatzkräfte konnten ihre bisherigen Erfahrungen mit diesen Gerätschaften teilen und wurden in der richtigen Handhabung geschult.

Arnold ist selbst Feuerwehrmitglied in ihrer Heimatgemeinde und übernahm fachkundig diesen Teil der Übung. Dabei betonte sie die Wichtigkeit der Kleinlöschgeräte. Diese werden oftmals unterschätzt, obwohl sie ebenso zu einer schnellen und effektiven Brandbekämpfung beitragen, so die Forstanwärterin.

Nach Beendigung der Übung beurteilten die Beteiligten im Schnaittacher Feuerwehrhaus den Verlauf des simulierten Einsatzes. „Es ist wichtig, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Deshalb werden solche Übungseinheiten in Zukunft weiterhin wichtig für uns sein“, sagte Christian Schüller.

Während der rund eineinhalbstündigen Übung machten sich insgesamt 34 Feuerwehrmänner und -frauen mit den Abläufen vertraut, die im Ernstfall auf sie zukommen. Aber auch einige Nachwuchskräfte der Jugendfeuerwehr wurden in die Einsatzübung integriert, wie der 13-jährige Moritz Ficht aus Hedersdorf: „Ich durfte die Entnahme und Rückgabe der Geräte am Fahrzeug überwachen und auch das eine oder andere Mal das Strahlrohr halten“, so der 13-Jährige, dessen Vater auch Feuerwehrmann ist.

Text und Bild: Udo Schuster, Pegnitz-Zeitung