Ende März wurde die Schnaittacher Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall auf die Autobahn nahe Hormersdorf gerufen. Der Einsatz lief wie immer, doch plötzlich krachte es laut und die Ehrenamtlichen sahen, wie ein schwer beladener Sattelzug frontal auf ihren Sicherungsanhänger zufuhr. Er schob den Anhänger samt Zugmaschine vor sich her, bis dieser umkippte und alle Fahrspuren blockierte (die PZ berichtete).
Wenn sie auf die A 9 ausrücken, haben die Feuerwehrleute immer den Anhänger dabei: „Die Sicherheit der Helfer ist oberstes Gebot bei
solchen Einsätzen auf der Autobahn“, erklärt Christian Schüller, der neue Kommandant der Schnaittacher Wehr.
Den Ehrenamtlichen ist Ende März nichts passiert, aber sofort kamen Erinnerungen an einen ähnlichen Unfall vor neun Jahren auf. Damals starb ein junger Feuerwehrkamerad, ein anderer wurde schwer verletzt.
Anhänger war nur noch Schrott
Jetzt haben die Schnaittacher wieder einen Sicherungsanhänger – dank einer Leihgabe und spontaner Unterstützung aus Hartenstein. Ohne adäquate Verkehrssicherung hätte die Feuerwehr nämlich nicht mehr zu Einsätzen fahren können.
Der alte Anhänger war nach dem Unfall nur noch Schrott. Und ob der Schlauchwagen, der damals als Zugfahrzeug diente, noch repariert werden kann, ist derzeit immer noch nicht entschieden. Das Polizeipräsidium Mittelfranken bezifferte den Schaden unmittelbar nach dem Unfall auf einen „mittleren sechsstelligen Betrag“.
Der Schnaittacher Bürgermeister Frank Pitterlein ist der Laufer Feuerwehr dankbar, dass diese bei Einsätzen zunächst immer mit auf die Autobahn ausrückte, um die Kameraden abzusichern. Bereits nach einer Woche hatten die Schnaittacher leihweise wieder einen Anhänger. Weil aber ein passendes Zugfahrzeug wichtig ist, kamen die Hartensteiner ins Spiel.
Kreisbrandrat Holger Herrmann gab den Tipp: Er wusste, dass in Hartenstein ein Fahrzeug vorübergehend nicht benötigt wird. Auf kurzem Weg nahm dann Pitterlein Kontakt zu seinem Amtskollegen – Bürgermeister Hannes Loos – in Hartenstein auf und erklärte die Situation. Schnell stand fest: Den Schnaittachern kann und muss geholfen werden.
Das Sonderfahrzeug mit dem Baujahr 1983, welches die Hartensteiner wegen der großen Bodenfreiheit liebevoll „Bergziege“ nennen, steht seit über zwei Wochen im Schnaittacher Feuerwehrhaus. Über 19 Jahre leistete der Magirus in Hartenstein seinen Dienst. Zuvor war die Bergziege als Katastrophenschutzfahrzeug in Hessen zugelassen.
Es braucht schnell Ersatz
Gerätewart Manuel Wenzl, wies die Kameraden ein, zudem gab es eine formlose Übergabe am Schnaittacher Standort. Kreisbrandrat Herrmann lobte dabei die kommunale Zusammenarbeit. Er weist aber auch darauf hin, dass der Schlauchwagen – SW 2000 – so schnell wie möglich ersetzt werden muss.
In der Pflicht ist hier der Bund, weil es sich um ein Fahrzeug für den Katastrophenschutz handelt. Deshalb belastet die Ersatzbeschaffung auch nicht die Kasse des Markts Schnaittach.
Einsätze auf der Autobahn bergen immer ein Risiko. „Rund die Hälfte unserer Einsätze finden auf der Autobahn statt“, sagt der Schnaittacher Kommandant Schüller. Er ist froh, dass nun wieder Ersatz zur Verfügung steht.
Bild und Bericht: Udo Schuster, Pegnitz-Zeitung