Zu einer unangekündigten Alarmübung mit dem Stichwort „VU Tanklastzug“ wurden die Kräfte der Feuerwehren Germersberg, Großbellhofen und Schnaittach alarmiert. Das BRK beteiligte sich mit drei Notfallsanitätern in Ausbildung und einem Rettungssanitäter an der Übung.
Für die Übung wurde von der Firma ABS Bonifer ein Tanklastzug zur Verfügung gestellt. Der Betriebsleiter der Nürnberger Niederlassung und 1. Kommandant der FFW Hüttenbach Rico Schiller war zusammen mit einigen Mitgliedern seiner Wehr als Beobachter bei der Übung dabei.
Im angenommen Einsatzszenario erlitt der Fahrer eines Tanklastzuges Kreislaufprobleme und überfuhr einen Fahrradfahrer mit seinem Auflieger. Ein entgegenkommendes Cabrio konnte auf der engen Straße nicht mehr rechtzeitig bremsen und kam nach einer Drehung auf der Böschung zum Stehen. Im PKW befand sich neben dem Fahrer ein Beifahrer, der eingeschlossen wurde.
Um die Lage des überfahrenen Dummies realistischer darzustellen, wurde am Boden Kunstblut verteilt und über einen versteckten Lautsprecher lautstarke Schmerzensgeräusche abgespielt.
Zeitgleich trafen ein RTW sowie die Feuerwehr Germersberg mit ihrem TSF ein. Zunächst musste die Einsatzstelle erkundet werden und eine erste Betreuung der vier Verletzten eingeleitet werden. Bei der Erkundung stellt sich heraus das der Tanklastzug auf dem Heimweg von einer Diesellieferung war, es aber zu keinem Austritt von flüssigem oder gasförmigem Diesel gekommen war. Somit lag der Fokus aller Einsatzkräfte auf der Rettung und Betreuung der am Unfall beteiligten Personen:
- Ansprechbarer geschwächter Fahrer des Lastzuges
- Ansprechbarer Fahrer des Cabrios
- Eingeklemmter, schreiender Fahrradfahrer
- Eingeschlossener Beifahrer im Cabrio
Nun trafen die Kräfte aus Schnaittach mit KdoW und HLF 20/16, Großbellhofen mit TSF, ein zweiter RTW und KBM Frank Kramer ein. Das HLF übernahm die technische Rettung des eingeschlossenen Beifahrers im PKW, während die Kräfte aus Großbellhofen bei der Betreuung der Unfallopfer und der Sicherung des Tanklastzuges halfen.
Gerade die Versorgung und Rettung des überfahrenen Fahrradfahrers stellte die Kräfte der Feuerwehr und des BRKs auf Grund der engen Platzverhältnisse vor einige Herausforderungen.
Kurze Zeit später traf das zweite HLF aus Schnaittach ein und wurde der Rettung des verunfallten Fahrradfahrers zugeteilt. Zunächst wurde versucht mit Hebekissen den Auflieger anzuheben. Da es aber zu Verformungen an Anbauteilen kam, musste dieser Versuch zur Schonung des „Übungsobjekt“ abgebrochen werden. Um trotzdem eine Rettung zu ermöglichen, wurde entschieden, den LKW kontrolliert rückwärts fahren zu lassen – im realen Einsatz eine Maßnahme nur im Rahmen einer unbedingt nötigen Sofortrettung!
Auch die Rettung des eingeschlossenen Beifahrers konnte mit Erfolg abgeschlossen werden. Zunächst wurde das Verdeck geöffnet und anschließend die Tür entfernt. Danach konnte der Beifahrer achsengerecht mittels Spineboard aus dem Fahrzeug gerettet werden.
Nach Übungsabschluss gab es für alle Kräfte noch eine kleine Brotzeit sowie die Möglichkeit sich mit der Technik eines Tanklastzugs vertraut zu machen.
Vielen Dank an die Firma ABS Bonifer für die Bereitstellung des interessanten Übungsobjekts Tanklastzug und die Verpflegung!