Die Einsatzmeldung lautete: "Mehrere Unfälle auf Betriebsgelände der Fa. Schaffner Bau."
Die Fahrzeuge der Feuerwehr Schnaittach stellten sich im Bereitstellungsraum in der Kirschenleite auf und nach der ersten Erkundung durch den Einsatzleiter wurden die drei Ereignisse definiert und an die Fahrzeuge aufgeteilt.
1. Person verschüttet: (55/1 + 58/1 + 11/1)
Bei Baggerarbeiten wurde ein Arbeiter unter Brechsand verschüttet, er ist bei Bewusstsein. Der Kopf ragt noch heraus, der restliche Körper ist verschüttet. Die Person liegt auf ca. 3m Höhe über dem Boden in Sandberg.
Der Zugang erfolgte über Feuerwehrleitern und die Person wurde während der Rettung ständig von der Feuerwehr betreut. Das Freilegen erfolgte zuerst mit Schaufeln und dann mit den bloßen Händen, um zusätzliche Verletzungen zu vermeiden. Nach dem Freilegen konnte die Person mit der Schleifkorbtrage erfolgreich gerettet werden.
2. Person abgestürzt: (40/2)
Bei Erkundungen ist ein Kamerad in ein Schacht-Element gestürzt. Er liegt in einer Tiefe von 1,5m, das Schacht-Element ist ca. 2x2m groß und von weiteren Schacht-Elementen umstellt.
Der Zugang und der Rettungsweg waren etwas aufwändiger und erfolgte hier über die Rettungsplattform, Steckleitern und Leiterbock. Die Leitern wurden mit Leinen gesichert und der "Kamerad in der Grube" von der Feuerwehr erstversorgt. Da der verunfallte Kamerad die Grube nicht selbständig verlassen konnte, war das Spineboard das Mittel der Wahl. Mit Leinen fixiert wurde die Person mit Manpower gerettet. Bei der Nachbesprechung wurde das Fixieren eines Patienten auf dem Spineboard nochmal aufgegriffen und als alternative zur Leine die Klettbebänderung erörtert. Für den geübten Anwender ergäbe sich damit ein zusätzlicher Zeitvorteil.
3. Leckage an Wasserleitung in Schacht: (40/1)
An einer Wasserleitung wurde hinter einem ca. 3m langen Schacht ein defektes Bauteil geortet. Dieses war gegen eine bereitgestellte Blindabdeckung auszutauschen. Da in dem Schacht mit giftigen Gasen zu rechnen ist, konnte die Arbeit nur unter Atemschutz erfolgen.
Während der Atemschutztrupp durch den Schacht vorging, bereitete man die bereitgestellte Blindabdeckung vor. Diese war schon mal verbaut und so mussten die nicht mehr lösbaren Schrauben mit dem Trennschleifer entfernt werden. Inzwischen erreichte der Atemschutztrupp die Schadensstelle und begann mit der Demontage des defekten Bauteils. Die acht Schrauben waren erfreulicher Weise angenehm groß und konnten mit den dicken Handschuhen gut gegriffen werden. Die vorbereitete Blindabdeckung passte und somit wurde auch dieser Schaden erfolgreich behoben.
Wir danken der Firma Schaffner Bau GmbH für die Bereitstellung Ihres Betriebsgeländes und die Möglichkeit, hier eine interessante Übung an einem sonnigen Sonntagmorgen abzuhalten.
Text + Bilder : Feuerwehr Schnaittach